Thurgood Marshall

amerikanischer Jurist; erster farbiger Generalbundesanwalt 1965-1967 und Richter am Obersten Bundesgericht 1967-1991

* 2. Juli 1908 Baltimore/MD

† 24. Januar 1993 Bethesda/MD

Herkunft

Thurgood Marshall war der Sohn einer Lehrerin und eines Speisewagen-Kellners, sein Urgroßvater war noch Sklave.

Ausbildung

Um ihrem Sohn eine Schulausbildung zu ermöglichen, verkaufte M.s Mutter sogar ihren Trauring. In der High School lernte M. bereits die amerikanische Verfassung auswendig. Was als Strafe für dumme Streiche aufgegeben worden war, weckte sein tiefstes Interesse. Er absolvierte zunächst eine College-Ausbildung an der Lincoln University in Pennsylvania (B.A. 1929). Als Schwarzer von einem Jura-Studium an der University of Maryland ausgeschlossen, ging er anschließend an die für Schwarze vorbehaltene Howard University in Washington, die sich zu jener Zeit als Ausbildungsstätte für Bürgerrechtsanwälte einen Namen machte. Vier Jahre später bestand er als bester seines Jahrgangs die juristische Abschlußprüfung.

Wirken

Nachdem M. 1933 im Bundesstaat Maryland die Gerichtszulassung erhalten hatte, war er bis 1937 in einer privaten Anwaltspraxis tätig, wechselte dann aber seiner bisherigen Sozialisation und Laufbahn entsprechend zur NAACP (National Association for the Advancement of Coloured People), der bis dahin einflußreichsten schwarzen Bürgerrechtsbewegung, für die er v. a. schwarze Landsleute aus den von Rassendiskriminierung besonders heimgesuchten Südstaaten vor Gericht verteidigte - meist mit Erfolg. In einem ...